Mit großer Traurigkeit geben wir den Tod von Norbert Ollig bekannt, der am 29. September 2022 im Alter von 71 Jahren nach langer Krankheit verstorben ist. Herr Ollig war vom Februar 1976 bis August 2014 mehr als 38 Jahre lang als Lehrer für Biologie und Leibeserziehung (später Sport) am Antoniuskolleg tätig. Während dieser Zeit bekleidete er zudem 23 Jahre lang die Position des stellvertretenden Schulleiters.
Geboren wurde Norbert Ollig 1951 in Troisdorf-Oberlar, und im Anschluss an das Studium in Bonn sowie das Referendariat führte ihn sein Weg nach dem Zweiten Staatsexamen im Februar 1976 ans Antoniuskolleg. Dort war zu diesem Zeitpunkt sein Onkel Hubert Ollig mit der Aufgabe der Schulleitung betraut (1969 bis 1991). Norbert Ollig arbeitete zunächst als Studienrat zur Anstellung, wurde im August des Folgejahres als Studienrat im Ersatzschuldienst fest angestellt und bereits zwei Jahre später zum Oberstudienrat befördert. Die Beförderung zum „Studiendirektor i. E.“ folgte im August 1988.
Seine Tätigkeit am Antoniuskolleg war enorm vielfältig, und er prägte die Schule auf ganz unterschiedlichen Ebenen und auf die ihm eigene Art und Weise. In seiner Anfangszeit fungierte er beispielsweise als sog. „Beratungslehrer“ (Schuljahr 1978/1979), war später für die Ausbildung von Referendarinnen und Referendaren zuständig und betreute zudem lange Zeit die Sammlung des Fachbereichs Biologie. Er wusste stets das Organisatorische mit dem Pädagogischen zu verbinden.
Norbert Olligs große Leidenschaft gehörte dem Bereich des Sports – auch das in vielfältiger Hinsicht. Lange Jahre begleitete er Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe auf der traditionellen Skifahrt ins Salzburger Land und führte Gruppen auf die Pisten der Region. Von schmerzhaften Knieproblemen ließ er sich dabei nicht abhalten. Privat war er leidenschaftlicher Tennis- und Volleyballspieler, und diese Leidenschaft wusste Norbert Ollig auch ans AK zu tragen. Gemeinsam mit seinen Kollegen Franz Wolf und Gernot Scheurich gründete er im Jahr 1984 die Volleyball-Abteilung des Schulsportvereins DJK Antoniuskolleg Neunkirchen e.V., wo zu diesem Zeitpunkt bereits Basketball und Tischtennis gespielt wurde. Auch die Bigband der Schule war damals Teil dieses Vereines. Norbert Ollig wusste um das Identifikationspotential des Sports für sein Antoniuskolleg, und so waren für ihn jährliche Volleyball-Trainingslager in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos, des damaligen Schulträgers, ebenso wichtig wie eine Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf spielt Volleyball“. Der fand 1991 erstmalig statt und wurde nicht selten als eine Art inoffizielles Klassentreffen des Antoniuskollegs bezeichnet.
Herr Olligs Tätigkeit als Lehrer war stark von persönlicher Begeisterung für seine Fächer geprägt: Mit Überzeugung stand er für die Fachinhalte, die er seinen Schülerinnen und Schülern in Biologie und Sport vermittelte. In besonderer Weise verkörperte er das ursprünglich salesianische „Prinzip der Assistenz“, das für das pädagogische Selbstverständnis am AK zentral ist: die Begleitung junger Menschen in die Selbstständigkeit. Dabei blieb der Mensch Norbert Ollig stets selber wissbegierig. Seinen besonderen Lerneifer stellte er nach seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst unter Beweis, als er für ein ganzes Schuljahr den Spanischunterricht einer Kollegin der Schule besuchte und sich mit den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe EF den Unterrichtsgesprächen, Grammatikübungen, Vokabeltests und Klausuren des Fachs stellte.
Dass ihm das Antoniuskolleg am Herzen lag, zeigte sich neben seinem unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Engagement auch in seinem schulorganisatorischen Talent. Im August 1991 wurde Norbert Ollig zum stellvertretenden Schulleiter des AK berufen und übte dieses Amt mit großem Einsatz bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2014 aus. Charakteristisch oder gar symbolisch für seine akribische Arbeit in dieser Rolle war eine große Tafel mit bunten Schildchen, die im Lehrerzimmer der Schule gewissermaßen täglicher Ankerpunkt des Kollegiums war. Jahrelang wurde mit ihrer Hilfe der Stunden- und Vertretungsplan dargestellt und geführt.
Besondere Verdienste erwarb sich Norbert Ollig im Zuge des Trägerwechsels von den Salesianern Don Boscos zu den Malteser Werken in der Zeit der Umbaumaßnahmen von 2012 bis 2014. In penibler und wochenlanger Kleinarbeit katalogisierte er Inventar aus Räumlichkeiten – von Möbelstücken bis hin zu technischem Gerät –, organisierte die Zwischenlagerung in der Zeit der Sanierungs- und Neubauarbeiten und schaffte es, eine ganze Schulgemeinschaft sowohl beim Auszug als auch beim späteren Einzug zielgerichtet zu koordinieren. Auf diese Weise trug Herr Ollig maßgeblich dazu bei, dass der Umzug gewissermaßen gleich zwei Mal völlig geräuschlos funktionierte.
Im Kollegium und in der Mitarbeiterschaft der Schule war Norbert Ollig aufgrund seiner direkten, aber stets herzlichen Art sehr geschätzt. Auch nach dem Ausscheiden aus dem Dienst zeugten seine vielfältigen Kontakte zum Kollegium der Schule von seiner nachhaltigen Verbindung zum Antoniuskolleg. Mit großer Anteilnahme begleitete die Schulgemeinschaft des AK deshalb seinen Kampf gegen die schwere Krankheit, die ihn schon kurz nach seiner Pensionierung ereilte und gegen die Norbert Ollig in den letzten Jahren mit all seiner Energie kämpfte. Seine Frau Elisabeth, die als Partnerin und Kollegin bereits den Weg am Antoniuskolleg gemeinsam mit ihm gegangen war, war ihm auch in dieser schweren Zeit eine wichtige Stütze.
Es erfüllt uns mit Dankbarkeit, dass wir die Gelegenheit hatten, Norbert und Elisabeth Ollig noch im Juni 2022 beim großen Ehemaligenfest unserer Schule zusammen begrüßen zu können. Gemeinsam konnten wir auf ihre Zeit am AK und auf ihre ganz individuellen, prägenden Spuren an unserer Schule zurückblicken.
Norbert Ollig hinterlässt seine Frau sowie drei erwachsene Kinder. Ihnen gelten von ganzem Herzen unsere Gedanken und Gebete und unser besonderes Mitgefühl.
Die Auferstehungsfeier findet statt am Freitag, dem 14. Oktober 2022 um 11 Uhr in der Kirche Sankt Margareta in Neunkirchen. Die Verabschiedung von Norbert Ollig erfolgt im Anschluss auf dem örtlichen Friedhof.