Trauer um Markus Könen

Voller Bestürzung haben wir vom Tod von Markus Könen erfahren, der am 17. Dezember 2024 plötzlich und unerwartet im Alter von nur 53 Jahren verstorben ist. Herr Könen war im ersten Halbjahr des Schuljahres 2023/2024 als Religionslehrer und Schulseelsorger am Antoniuskolleg tätig und fungierte auch im Anschluss noch als Ansprechpartner des Kriseninterventionsteams unserer Schule.

Markus Könen wurde 1971 in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach dem Abitur am Don-Bosco-Gymnasium in Essen studierte er Katholische Theologie an den Universitäten Bochum und Erfurt. Auf seine seelsorgerische Aufgabe bereitete er sich im Priesterseminar Erfurt vor und wurde dort im Jahr 2003 zunächst zum Diakon und ein Jahr später zum Priester geweiht.

Bereits vor seiner Priesterweihe lag das besondere Engagement Markus Könens in der Kinder- und Jugendarbeit. Seit 1997 war er als Regionaljugendreferent im Bistum Erfurt tätig und leitete fünf Jahre lang ein Jugendzentrum in Rudolstadt Schwarza. Seine Stellen als Kaplan in Dingelstädt und Leinfelde standen ebenfalls unter dem Stern der Jugend. Neben seinen gemeindlich-seelsorgerischen Aufgaben widmete er sich aktiv der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und war insbesondere für Schulen Ansprechpartner und Ratgeber. Seine Leidenschaft insbesondere für die schulische Seelsorge riss nicht ab, und so wurde er in seiner Rolle als Priester ab Sommer 2011 Schulseelsorger an der Bergschule Sankt Elisabeth, einer staatlich anerkannten katholischen berufsbildenden Schule in Heiligenstadt. Elf Jahre lang prägte er das Schulleben der Sankt-Elisabeth-Schule (Gymnasium) und hinterließ dort seine Spuren. Im Herbst 2022 beendete er seine schulische Seelsorgetätigkeit in Thüringen und kehrte ins Ruhrgebiet zurück; für ein Jahr lang arbeitete er als Referent der Einrichtungsleitung des Sankt-Johannesstifts der Salesianer Don Boscos in Essen-Borbeck. Der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen blieb er also treu.

Dass Markus Könen mit beiden Beinen im Leben stand, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass er seinen Glauben und das Leben seines Glaubens als ständige Suche interpretierte. Es passte, dass er sich selber nicht selten als „Grenzgänger“ bezeichnete, als einer, der immer wieder auch ein Suchender war. Seine Zeit am Antoniuskolleg fiel deshalb in eine Zeit des persönlichen Zweifels, in der er sich sehr intensiv mit der Frage auseinandersetzte, ob er das Amt des Priesters weiter ausfüllen könne und wolle. Obwohl die Zeit am Antoniuskolleg eine kurze blieb, wurde Herr Könens Herzblut für die Aufgabe als Schulseelsorger stets deutlich – er war auch bei uns in Neunkirchen-Seelscheid eine für junge Menschen nahbare Persönlichkeit. Darüber hinaus war er als ausgebildeter Notfallseelsorger bei „Sinus – Schulische Krisenintervention e. V.“ tätig und übernahm neben den damit verbundenen seelsorgerischen Aufgaben auch die Beratung von Schulen. Gleich zweimal konnten wir ihn in dieser Funktion für Fortbildungen unseres Kriseninterventionsteams gewinnen, wobei die zweite Veranstaltung schon nicht mehr in sein Wirken am AK fiel (Herbst 2024). Mit dem Halbjahreswechsel des Schuljahres 2023/2024 verließ Markus Könen das AK und wurde in den priesterlichen Dienst des Bistums Essen übernommen und zum Pfarrvikar der Pfarrei St. Dionysius in Essen ernannt. Die Schulseelsorge blieb an der Sekundarschule Am Stoppenberg sein Herzensthema.

Vielleicht passt es zum Wahlspruch Don Boscos, dass Markus Könen in seinen sechs Monaten am AK die Entscheidung treffen konnte, weiterhin als Priester wirken zu wollen: „Da mihi animas, cetera tolle“ (frei übersetzt: „Gib mir die Seelen, alles andere nimm!“). Diesen Spruch entdeckte er auf dem Kreuz des Altares der Schulkapelle und nahm das, so hat er es zumindest angedeutet, als Zeichen, seine Berufung als Priester fortsetzen zu wollen. Der Spruch war zugleich Primizspruch Markus Könens gewesen und hatte damit für ihn ganz besondere Bedeutung. Und es erklärt vielleicht auch, warum ihm in seiner Zeit am Antoniuskolleg die Kapelle ein so wichtiger Ort wurde, deren Bedeutung er nicht müde wurde, Schüler*innen und Mitarbeitenden immer wieder vor Augen zu führen.

Ungeachtet der zeitlichen Kürze seines Engagements hinterlässt Markus Könen seine ganz individuellen Spuren in der Schulgemeinschaft des Antoniuskollegs. An sein Wirken erinnern wir uns gerne und auch in Zukunft. Seiner Familie und all den Menschen, die ihm ganz besonders nahestanden, gelten unsere Gedanken, unsere Gebete und unser Mitgefühl.