Besuch von Latein-Schüler*innen der Jahrgangsstufe EF beim Lateintag an der Uni Köln am 03. Juni 2023

Latein die tote Sprache? Dass dem nicht so ist, wurde einigen Nachwuchslatinist*innen der Jahrgangsstufe EF des Antoniuskollegs beim Lateintag der Uni Köln in vielen Workshops zum Thema „Mensch und Umwelt“ anschaulich vor Augen geführt.

Den Startpunkt für die freiwillige Exkursion an einem schulfreien Samstag bildete um 09:30 Uhr der Albertus-Magnus-Platz unmittelbar vor dem Uni-Hauptgebäude. Trotz des eigentlich freien Tages traf sich die Gruppe mit den betreuenden Lehrkräften Theresa Abel und Christian Schreiner bestens gelaunt und hochmotiviert. Vorab hatten die Veranstalter einen individuellen Plan für die Gruppe des Antoniuskollegs zusammengestellt, so dass jeder Themenschwerpunkt an diesem Tag im kleinen Kreis absolviert werden konnte. Insgesamt warteten auf die Schülerinnen und Schüler vier Workshops, die den Tag zusätzlich einer Mittagspause sowie einer Begrüßung und Verabschiedung füllen sollten.

Leitthema war der Umgang des Menschen mit seiner Umwelt aus lateinisch-archäologischer Perspektive. Die Teilnehmer erhielten dabei zugleich einen Einblick in Vorgehensweisen und Aspekte des Lateinstudiums. Schnell wurde klar: Latein ist mehr als nur Übersetzen, vielmehr ist die Sprache das Tor zu einer anderen Welt, die zugleich Vorbild, aber auch Gegenbild unserer heutigen Zeit sein kann.

Auf dem Weg zum ersten Workshop wurde zugleich die neuartige Universitätswelt inklusiver großer Seminargebäude bestaunt. Das erste Thema wiederum legte den Schwerpunkt auf eine Unterdisziplin der Altertumskunde: die Archäologie. Dabei erhielten die Schülerinnen und Schüler zunächst eine kurze Einführung, ehe schließlich selbst originale Fundstücke zum Leben und Umgang der Menschen in der Antike mit ihrer Umwelt ausgewertet werden durften. Schließlich bereitete die Lerngruppe vom Antoniuskolleg unter Anleitung nach überliefertem Rezept eine lateinische Speise zu.

Beim zweiten Workshop wartete die kaum bekannte Hilfswissenschaft der Dendrochronologie. Dabei veranschaulichte der Dozent die Möglichkeiten, über Holz und seine Jahresringe Gebäude oder Gegenstände bis zur Eiszeit datieren zu können. Hier zeigte sich jedoch auch der mitunter andere Lehrstil der Dozenten an der Universität, der häufig nach einer im Vergleich zur Schule erhöhten Aufmerksamkeit verlangt.

Nach einem lateinischen Mittagsessen mit anschließendem Erkunden des Uni-Geländes in der Mittagspause ging es in den dritten Workshop: Umweltschutz im 15. Jahrhundert. Auch hier wurde der Umgang mit der Umwelt auf Basis von mittellateinischen Texten mit der eigenen Lebenswirklichkeit verglichen. Wie in den vorangegangenen Themenkreisen zeigte sich die Lerngruppe trotz sommerlicher Temperaturen und bereits fortgeschrittener Zeit topmotiviert und arbeitete fleißig sowie interessiert mit. Zugleich erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Eigenheiten der lateinischen Sprache im Mittelalter.

Den abschließenden Themenkreis bildete die Analyse einiger Textstellen in den Satyrica des Autors Petron, in denen der ausbeuterische Mensch zur Zeit des Imperium Romanum behandelt wird. Auch hier wurde in den jeweils nur 60 Minuten eines Themas effektiv und konzentriert gearbeitet, was der Lerngruppe abschließend ein Lob des lehrenden Professors einbrachte.

Nach der Verabschiedung um 17:00 Uhr war man entsprechend erschöpft von einem interessanten Tag und nahm viele Eindrücke aus der neuartigen Uni-Welt und zu einer doch immer noch aktuellen Sprache mit.

Christian Schreiner

Die Schülerinnen und Schüler selbst urteilten folgendermaßen:

Luisa: Ich persönlich fand es sehr interessant und die Dozenten waren sehr freundlich und haben den Tag schön gestaltet, jedoch hat er sich zum Ende hin ein bisschen gezogen.

Charlotte: Wir lernten nicht nur etwas über die Vergangenheit, sondern auch sehr viel über die Zukunft – unsere Zukunft –, und welche Möglichkeiten Latein uns bieten kann. Außerdem haben wir gelernt: Latein geht durch den Magen.

Jennifer: Man hatte die Möglichkeit, eine Universität von innen zu sehen und etwas von Professoren beigebracht zu bekommen. Allerdings wurde uns oft zu viel Text gegeben, was zum Teil ein wenig überfordernd war.

Anonym: Die Idee hinter dem Lateintag war sehr schön, bei den Themen war für jeden etwas dabei: Es ist wichtig zu wissen, wie sich die Welt entwickelt hat. Mehr Interaktives hätten den Tag noch interessanter gemacht.

Johanna: Der Lateintag war insgesamt ein gelungener und gut organisierter Tag der Universität zu Köln.

Simon: Es gab leckeres Essen und fast alle Themen waren interessant gestaltet. Aber ich hätte den ganzen Tag etwas kürzer gestaltet.

Julie: Die Themen waren interessant, einige Präsentationen hätten allerdings ansprechender gestaltet werden können.