Der Musikverein Antoniuskolleg und seine Orchester laden Sie ganz herzlich ein, am Samstag, den 29. März um 17 Uhr, und am Sonntag, den 30. März um 15 Uhr, in der Jabachhalle Lohmar gemeinsam mit uns in das glanzvolle Jahrzehnt der 1920er-Jahre einzutauchen. Erleben Sie mit dem Sinfonischen Blasorchester, dem Jugendblasorchester und den Bläserklassen des Antoniuskollegs die Magie eines Konzerts, das die goldenen Zeiten wieder aufleben lässt. Als Solisten werden uns die Sänger*innen Fabiane Kuhl und Michael M. Lang, einem unter dem Künstlernamen „Swanny Swenumsen“ bekannten 20er-Jahre-Kenner, begleiten.
Unser Moderationsteam lässt uns tief in die Zeit eintauchen, in der Deutschland zunächst in einer tiefen Krise steckt: Der erste Weltkrieg hat starke Spuren hinterlassen, 1,5 Millionen deutsche Soldaten kehren schwerverletzt aus dem Krieg zurück, die Spanische Grippe grassiert und die Inflation tut ihr übriges. Doch durch die Einführung der Rentenmark ändert sich 1923 alles: Der enorme wirtschaftliche Aufschwung bringt eine neue Lebenslust mit sich. Massenveranstaltungen wie Kino, Sport oder Kultur werden beliebter, Partys ausschweifender, zügelloser, freizügiger. Berlin wird zu einer der schillerndsten Metropolen weltweit. Die ersten Tonfilme flimmern über die Kinoleinwände, und (ebenfalls in Berlin) es kommt zur ersten Rundfunkübertragung. Das elektrische Aufnahmeverfahren revolutioniert die Schallplatte und damit die gesamte Musikbranche.
Und so wird auch unser zweiter Konzertteil: wild, frei und vielfältig! Dabei fehlen Original-Songs und Lieder von Max Raabe genauso wenig wie mitreißende Jazz- und Charleston-Nummern oder Hits wie „Cabaret“, „There's No Business Like Show Business“ und „Sing, Sing, Sing“, welches durch Benny Goodmans legendäres Konzert in der Carnegie Hall berühmt wurde.
Doch trotz Glamour und Aufbruchstimmung sind die Zwanziger auch ein düsteres Jahrzehnt: Während sich die Reichen lebensfroh auf exzessartigen Partys tummeln, rutschen andere Bevölkerungsschichten in Arbeitslosigkeit, Armut und Trostlosigkeit ab. Zwischen 1919 und 1932 wandern insgesamt über 600.000 Deutsche nach Übersee aus und hoffen im entfernten Amerika auf bessere Zeiten. Und so reisen auch wir gemeinsam mit dem JBO auf einem riesigen Kreuzfahrtdampfer ins ferne Amerika zu Komponisten wie George Gershwin und Count Basie mit ihrem ganz eigenen Bigband-Stil. Die Wut über die politische Lage entlädt sich in brutalen Straßenkämpfen und polarisiert die Gesellschaft. Und so stehen auch Kurt Weills „Kleine Dreigroschenmusik“ auf dem Programm, welche auf der berühmten „Dreigroschenoper“ aufbaut, die 1928 zum größten Theatererfolg der zwanziger Jahre wurde und mit Satire und Spott die bürgerlich-kapitalistische Welt der Weimarer Republik kritisiert. Auch Charlie Chaplin, der sich mit nichts als Witz, Mut und Schläue gegen die Mächtigen wehrt, schaut mit seinen Stummfilmen auf der Großleinwand vorbei. Mit der Ouvertüre aus Gershwins Oper „Porgy and Bess“, in deren Uraufführung erstmals ein dunkelhäutiges Ensemble auf einer Opernbühne stand, beleuchten wir die erschütternden Rassenunruhen in den USA der 20er-Jahre.
Das Team um Basti Begger und die AG „AKamera“ verleihen der Bühne den notwendigen Glanz, das Catering-Team sorgt für das leibliche Wohl, und die Ausstellungen von originalen technischen Geräten und Bildern aus den 20er-Jahren sorgen für den notwendigen Flair. Konzertbesucher im 20er-Jahre-Kostüme erhalten ein Freigetränk. Eintrittskarten sind zu 15,- Euro (SuS 10,- Euro) an unseren VVK-Stellen Buchhandlung Löffelholz Neunkirchen, Forellen Apotheke Seelscheid und Klement Much oder online auf www.mv-ak.de erhältlich.
Der Vorverkauf am Antoniuskolleg findet statt am Mittwoch, den 19. Februar, den 5. März und 26. März jeweils in der 1. Pause bei Herrn Wippermann. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie auf dieser spannenden Reise unsere Gäste wären.
Christoph Barth