„Kann der NaWi-Unterricht nicht immer so sein?“ – Wissenschafts-Truck besucht vom 7. – 13. November 2024 das Antoniuskolleg

Wir staunten nicht schlecht über die riesigen Ausmaße des „Touch-Tomorrow-Trucks“, der am späten Nachmittag des 6. Novembers auf den Schulhof des AK gerollt kam. Nach anfänglichen technischen Problemen konnten direkt am nächsten Morgen schon die ersten Schülergruppen den Truck besuchen. Vorgesehen waren hierfür die Klassen der Jahrgangsstufen 8 und 10 sowie drei Kurse der Einführungsphase (EF).

Begrüßt wurde jede Gruppe von einigen jungen Wissenschaftler*innen, die nach der obligatorischen Frage, ob denn der übliche NaWi-Unterricht Spaß mache, das Konzept des Trucks vorstellten. Und dann ging es los: Auf zwei Etagen warteten auf unsere Schüler*innen interessant gestaltete Stationen zum selbstständigen Ausprobieren: Wie kann man elektrische Energie im Stromnetz künftig so verteilen, dass Deutschland möglichst regenerativ und autark versorgt wird? Wie kann man aus Holz Kunststoff herstellen, der herkömmliches Plastik in Zukunft ersetzt? Wie unterstützen Roboter zunehmend Menschen bei ihrer Arbeit?

Beeindruckend waren auch die Stationen zur Virtual Reality bzw. Augmented Reality: Mit entsprechenden Brillen konnten die Schüler*innen selbst erleben, wie man z. B. im Bereich „Industrie 4.0“ Produktionsprozesse durch Überlagerung von virtuellem Bild und Realität optimiert. Und nicht zuletzt zeigte die Station zur Gedankensteuerung, bei der auf dem Bildschirm eine Kugel per elektronischem Kopfband durch eine Kugelbahn gerollt wurde, welche Möglichkeiten es zur Verbindung von Mensch und Maschine heute schon gibt.

Abgerundet wurde das Angebot des Trucks durch die anwesenden Mitarbeiter*innen der Bundesagentur für Arbeit, die gezielt Fragen zur Berufswahl, insbesondere im großen und stark nachgefragten Bereich der MINT-Berufe beantworten konnten.

Somit waren die Rückmeldungen unserer Schüler*innen, aber auch der beteiligten Kolleg*innen zum „Touch-Tomorrow-Truck“ durchweg positiv bis begeistert. „Kann der NaWi-Unterricht nicht immer so sein?“, hörte man da den ein oder anderen im Nachhinein fragen. Vielleicht könnte er das, würde aber damit ein verzerrtes Bild der Realität zeichnen: All die beeindruckende Technik, die wir heute und in Zukunft nutzen, entstand nicht nur durch Ausprobieren, sondern manches Mal erst durch intensives Nachdenken, Forschen und auch „trockenes“ Erarbeiten theoretischer Konzepte, die dann wiederum die Praxis beflügelt haben.

Es wäre schön, wenn der NaWi-Unterricht genau das kommunizieren könnte: Anstrengung im MINT-Bereich wird belohnt mit der Einsicht in die Wunder unserer Welt. Unabhängig davon wird der „Touch-Tomorrow-Truck“ hoffentlich nicht das letzte Mal am AK gewesen sein.

Christoph Simon (MINT-Förderung am AK)