Trauer um Margret Kramer-Fischer

Mit großer Betroffenheit und Trauer gibt das Antoniuskolleg den Tod von Margret Kramer-Fischer bekannt, die am 27. November 2020 im Alter von nur 65 Jahren nach langer, schwerer Krankheit für uns alle doch unerwartet verstorben ist. Frau Kramer-Fischer war von Sommer 1985 bis zum Schuljahresende im Juli 2019 weit mehr als 30 Jahre lang als Lehrerin für Biologie und Chemie und von 2014 bis 2019 als stellvertretende Schulleiterin am Antoniuskolleg tätig.

Geboren wurde Margret Kramer-Fischer 1955 in Kämerscheid bei Ruppichteroth. Nach dem Abitur am Bodelschwingh-Gymnasium in Windeck-Herchen nahm sie ab dem Sommersemester 1978 ihr Lehramtsstudium auf. Bereits zuvor hatte sie die Vorprüfung im Diplomstudiengang Chemie erfolgreich abgelegt, sich dann aber für den Weg des Lehrerberufs entschieden. Ihr Staatsexamen für die Lehrbefähigung in der Sekundarstufe I/II legte sie im Sommer 1982 ab. Ein knappes Jahr später folgte das zweijährige Referendariat am Seminar Siegen, und im Sommer 1985 wurde Frau Kramer-Fischer mit voller Stelle Lehrerin an unserer Schule – zunächst zur Anstellung, ab August 1991 dann als Studienrätin im Ersatzschuldienst. Ihre Beförderung zur Oberstudienrätin i. E. erfolgte 1995, die zur Studiendirektorin i. E. im Jahre 2009. Im Zuge des Trägerwechsels von den Salesianern Don Boscos zu den Malteser Werken gGmbH übernahm sie im Sommer 2014 bis zu ihrem Ruhestand eine der beiden Positionen der stellvertretenden Schulleitung am AK.

Ihre Aufgabe als Lehrerin verfolgte Margret Kramer-Fischers mit besonderer Gewissenhaftigkeit, standen für sie neben ihren Fächern doch vor allem diejenigen im Mittelpunkt, die ihr in ihrer Tätigkeit ganz besonders anvertraut waren: die Schülerinnen und Schüler. Mit großer Energie übte sie ihren pädagogischen Auftrag aus, sei es in Gesprächen mit ihren Schützlingen und deren Eltern oder später auch als Vorgesetzte mit Kolleginnen und Kollegen. Neben ihrem Interesse am Einzelnen, das Frau Kramer-Fischer gerade im persönlichen Gespräch immer wieder offenbarte, war es besonders ihre große Hilfsbereitschaft, die sie bei individuellen Schwierigkeiten der Menschen um sie herum zeigte. Unabhängig davon, ob es eine tiefgreifende Frage oder lediglich ein technisches Problem am Kopierer war: Frau Kramer-Fischer nahm sich des Problems an und versuchte, eine Lösung zu finden. Hierbei zeigte sie eine enorme Ausdauer und Bereitschaft, sich einer Angelegenheit solange anzunehmen, bis sie zur Zufriedenheit der Beteiligten gelöst war – besonders aber den eigenen Ansprüchen genügte. Widersprüche und Konflikte suchte Margret Kramer-Fischer insbesondere während ihrer Zeit als stellvertretende Schulleiterin stets sachlich und nüchtern zu lösen.

Schulisch schlug ihr Herz insbesondere für solche Felder, die organisatorischen Geschicks bedurften: Sie war als Gefahrstoffbeauftragte im Einsatz und kümmerte sich um die naturwissenschaftliche Sammlung der Schule. Ab dem Jahre 2002 nahm sie an diversen Fortbildungen zum Schulverwaltungsprogramm IBIS teil und erlangte ein Wissen, das sie im Folgenden an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben konnte, um ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ihr überaus großes Engagement wurde auch in der mentoralen Betreuung von Referendarinnen und Referendaren deutlich. Im Rahmen des Sozialpraktikums der gymnasialen Oberstufe begleitete sie einzelne Gruppen nach Kolumbien und Thailand, engagierte sich zudem im privaten Bereich für Kinder und Jugendliche überall auf der Welt.

Es war insbesondere ihr Interesse für Vorgänge und Strukturen, das Frau Kramer-Fischers Laufbahn am Antoniuskolleg prägte. Als langjährige Stufenleiterin in der Oberstufe wusste sie Schülerlaufbahnen stets vorausschauend und somit perspektivisch zu analysieren, eine wichtige Gabe angesichts der Vielzahl rechtlicher und organisatorischer Faktoren rund um das Abitur. Bei der Erstellung von Klausurplänen behielt sie trotz aller komplexer und individueller Einflussfaktoren beinahe problemlos den Überblick. Nicht zuletzt aufgrund dieser Fähigkeiten war sie nach ihrer Berufung in die erweiterte Schulleitung am Antoniuskolleg insbesondere für den Bereich „Statistik“ verantwortlich. Doch auch als stellvertretende Schulleiterin stellte Margret Kramer-Fischer ihr Können und ihre Loyalität immer wieder unter Beweis, beispielsweise bei der gewissenhaften Erstellung von Stunden- und Vertretungsplänen sowie allen weiteren administrativen Aufgaben.

Neben ihrem fachlichen Interesse für Biologie und Chemie galt Frau Kramer-Fischers persönliche Begeisterung besonders den Blumen und Pflanzen in ihrem Garten, doch auch gutem Jazz und den Einflüssen unterschiedlicher Kulturen konnte sie einiges abgewinnen. Charakteristisch für sie war es, die mitunter gerade im Lehrerberuf nicht immer einfache Trennung von Privat- und Berufsleben gewissenhaft und geradezu sorgfältig vorzunehmen und auch nach dem Ausscheiden aus dem Dienst im Sommer 2019 konsequent weiterzuführen. Im Kollegium und in der Mitarbeiterschaft der Schule war Margret Kramer-Fischer aufgrund ihrer analytischen, beharrlichen und hilfsbereiten Art äußerst geschätzt. Den Kampf gegen ihre schwere Krankheit führte sie mit all ihrer Energie und mit dem großen Willen, das Ringen letztendlich doch zu gewinnen.

Margret Kramer-Fischer wird für die Schulgemeinschaft des Antoniuskollegs stets eine prägende Persönlichkeit mit ganz individuellen Spuren und Erinnerungen bleiben. Sie hinterlässt ihren Mann, und ihm gelten von ganzem Herzen unsere Gedanken und Gebete sowie unser besonderes Mitgefühl.

Aufgrund der momentanen Situation rund um die Corona-Pandemie kann die Beisetzung leider nur im engsten Kreis stattfinden. In der Kapelle der Schule liegt ab sofort ein Kondolenzbuch aus, in dem Gedanken und Wünsche für Margret Kramer-Fischer hinterlassen werden können.