Wie aus einem idyllischen Fluss ein reißender Strom wurde – Erdkunde-Kurse der EF auf Exkursion im Ahrtal

Am Freitag, den 13. Juni 2025, machten sich die drei Erdkunde-Kurse der Einführungsphase (EF) bei strahlendem Sonnenschein gemeinsam mit Frau Scholz und Frau Blümm auf den Weg ins Ahrtal. Ziel der Exkursion war es, die verheerende Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 nicht nur theoretisch zu verstehen, sondern auch die aktuellen Entwicklungen rund um Wiederaufbau, Hochwasserschutz und Erinnerungskultur vor Ort zu erleben. Die Spuren der Flut sind auch vier Jahre später deutlich sichtbar: zerstörte Infrastruktur, neu aufgebaute Gebäude und emotionale Orte des Gedenkens prägen die Region.

Auf dem Weg konnten die Schüler*innen die zerstörerischen Folgen der Flut hautnah wahrnehmen: Brücken, Häuser und ganze Existenzen wurden damals innerhalb weniger Stunden fortgerissen, und auch heute sind die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten noch längst nicht abgeschlossen. Es war eindrucksvoll und emotional zugleich, zu sehen, wie stark das Ahrtal vom Hochwasser betroffen wurde. Mit Christian Cramer von der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr begab sich die Gruppe auf eine erkenntnisreiche Tour durch Bad Neuenahr-Ahrweiler:

An verschiedenen Stationen – wie dem Flutdenkmal an der ehemaligen Maria-Hilf-Brücke, dem ehemaligen Standort der Feuerwehr oder der eindrucksvoll gestalteten Flutkapelle in Walporzheim – wurden die geographischen, gesellschaftlichen und emotionalen Dimensionen der Katastrophe deutlich. Herr Cramer teilte an den einzelnen Standorten seine fachkundige Expertise mit der Gruppe und erläuterte anschaulich die vielschichtigen Auswirkungen der Flut. Außerdem informierte er ausführlich über die aktuellen Hochwasserschutzmaßnahmen, den Stand der Wiederaufbauarbeiten sowie zukünftige Planungen zum Schutz der Region. Eigene Beobachtungen und Gespräche mit Passantinnen und Passanten ergänzten die Eindrücke der Schüler*innen und zeigten eindrucksvoll, wie stark Naturereignisse in den menschlichen Lebensraum eingreifen können.

Die Exkursion machte deutlich, dass geographisches Wissen weit über das Klassenzimmer hinausgeht: Es hilft, Naturereignisse in ihrer ganzen Tragweite zu begreifen, menschliches Handeln einzuordnen und Perspektiven für eine nachhaltige, sichere Zukunft zu entwickeln.

Annika Scholz