„Wir haben eine Essstörung, aber wir sind keine.“ – Ausstellung „Klang meines Körpers“

Bereits zum dritten Mal wurde die interaktive Ausstellung „Klang meines Körpers“, die ursprünglich von betroffenen Jugendlichen geschaffen wurde, in der Kapelle des Antoniuskollegs durchgeführt. Bei der Ausstellung geht es für die Schüler*innen der 8. Klassen darum, sich mit dem Thema „Essstörung“ auseinanderzusetzten und Strategien kennenzulernen, mit der Thematik umzugehen.

Wichtige Fragen waren dabei: Wie stärke ich mich, wenn ich betroffen bin? Was kann ich tun, wenn jemand in meinem Umfeld betroffen ist?

Besonders am AK ist jedoch, dass die Ausstellung von Schüler*innen für Schüler*innen gestaltet wird. Angeleitet von Schüler*innen der Jahrgangsstufe EF, führten Jugendliche der Jahrgangsstufe 10 ihre Mitschüler*innen aus den 8. Klassen interaktiv durch das Thema, indem zum Beispiel in verschiedenen Kisten Gegenstände zum Überwinden der Essstörung ausgestellt wurden sowie verschiedene Lieder über das Thema angehört werden konnten.

Die Reaktionen auf die Ausstellung fielen sehr individuell aus, und die einzelnen Besucher*innen nahmen ganz unterschiedliche Erkenntnisse mit in ihren Alltag. Für die einen war das ein Gefühl oder eine Detailinformation, für andere wiederum hielt die Veranstaltung überraschende Erkenntnisse bereit. Ein Schüler der Klasse 8 fasste das ganz treffend zusammen: „Krass. Ich weiß jetzt, dass auch Jungs betroffen sein können. Das war mir gar nicht klar.“ Und so wird deutlich, dass Essstörungen keineswegs „Mädchensache“ sind, sondern dass eine immer wiederkehrende Sensibilisierung dabei hilft, Tabus zu brechen und einen konstruktiven Umgang zu ermöglichen – gerade für und unter Jugendlichen.

Sarah Pruß