Zivilcourage wird am AK großgeschrieben: Teilnahme an der Aktion "Schreib für Freiheit" von Amnesty International

Jährlich engagieren sich Menschen auf der ganzen Welt beim Briefmarathon "Schreib für Freiheit", der seit 20 Jahren rund um den internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember von Amnesty International koordiniert wird. Bei diesem verfassen innerhalb eines kurzen begrenzten Zeitraums Hunderttausende Menschen international Millionen von Briefen.

Im Bewusstsein darüber, dass jeder Brief zählt, nahm das AK dieses Jahr vom 26.11.2021 bis zum 21.12.2021 bereits routiniert am Briefmarathon teil und schrieb zahlreiche Briefe im Unterricht oder in einer Ori-Stunde, um darin Solidarität mit Menschen zum Ausdruck zu bringen, deren Rechte verletzt werden und an Regierungen zu appellieren, die Menschenrechte einzuhalten. Im Zuge des diesjährigen Briefmarathons wurden folglich zwei Arten von Briefen verfasst: Appellbriefe und Solidaritätsbriefe. Letztere waren an die gefangenen Menschen selbst adressiert und entpuppen sich als ein wichtiges Zeichen des Mitgefühls und der Unterstützung sowie als ein Signal gegen das Vergessen. In den Appellbriefen forderten die Schülerinnen und Schüler Regierungen auf, gewaltlose politische Gefangene frei zu lassen.

Intention des Briefmarathons am AK ist eine interaktive, erfahrbare und folglich nachhaltige Menschenrechtsbildung. Die Hauptidee und Grundlagen der Menschenrechte im Allgemeinen sowie einzelne konkrete Rechte wurden in einzelnen Klassen und Kursen genauer beleuchtet. Mithilfe zehn gegebener Fälle wurde darüber hinaus eine Verbindung zu tagesaktuellen politischen Geschehnissen und der Menschenrechtslage in diversen Ländern der Welt hergestellt.

Die Schülerinnen und Schüler stärkten ihr Bewusstsein für Menschenrechte, Verantwortung sowie Unrecht und erfuhren, dass sie handlungsmächtig sind und etwas bewirken können. Wenn ein einzelner Brief die Verantwort­lichen von Menschenrechtsverletzungen erreicht, ist es möglich, dass dieser vielleicht nicht viel bewirkt. Wenn Machthabende jedoch Hunderttausende Briefe aus allen Teilen der Welt bekommen, kann das ein effizientes und starkes Mittel gegen Folter, gegen die Unterdrückung andersdenkender Menschen, gegen ungerechte Gerichtsverfahren sein. Regierungen schätzen es selbstverständlich nicht, wenn weltweit verbreitet und bekannt wird, welches Unrecht in ihrem Land geschieht. Menschenrechtsverletzungen schaden nicht nur dem Image eines Staates, sondern aus ihnen können negative Auswirkungen auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung resultieren.

In den vergangenen 20 Jahren konnte Amnesty International für viele Menschen Freilassungen, faire Prozesse oder verbesserte Haftbedingungen erzielen. Das wünschen wir uns auch dieses Jahr. Mit regelmäßigen Updates auf der Internetseite von Amnesty International werden wir über die weiteren Entwicklungen der einzelnen Fälle informiert.

Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden, die überzeugende Briefe verfasst haben und sich auf diese Weise aktiv für die Verteidigung der Menschenrechte engagieren.

Julia Schäfer